Drillingsberichte-Edition

www.ru.nl/en/research/research-projects/drillingsberichte-0

Die Drillingsberichte sind eine Sammlung von 155 Briefberichten, in denen der deutschsprachige jüdische Arzt Felix Oestreicher (1894–1945) und seine Frau Gerda Oestreicher-Laqueur die Erziehung und Entwicklung ihrer drei jungen Töchter Beate (1934–1997) und der Zwillinge Helli (geboren 1936) und Maria (1936–2010) während der Jahre 1937–1943 beschreiben.

Der ursprüngliche Zweck der Briefe bestand darin, die weit verstreut lebende Verwandtschaft über das Heranwachsen der drei Mädchen zu informieren. Nach der Besetzung Österreichs durch die Nationalsozialisten migrierte die Familie 1938 von Karlsbad (damalige Tschechoslowakei) in die Niederlande. Mit Ausnahme der Tochter Helli, die bei einer niederländischen Familie untertauchte, wurde die Familie 1943 von den Niederlanden aus in das Konzentrationslager Bergen-Belsen deportiert. Im April 1945 räumten die Nationalsozialisten das Lager und transportierten die Inhaftierten mit dem Ziel ab, sie weiter nach Osten zu verlegen. Nach einer Irrfahrt wurde der Zug von der Roten Armee in der Nähe des Dorfes Tröbitz befreit. Felix Oestreicher und Gerda Oestreicher-Laqueur sind jedoch noch im April 1945 dort an Fleckfieber verstorben. Die Töchter Beate und Maria Oestreicher überlebten und kamen zurück in die Niederlande, wo sie mit ihrer Schwester Helli vereint wurden.

Ein Forschungsteam an der Radboud Universität Nimwegen unter Leitung von Prof. Paul Sars und Dr. Sabine Jentges hat unter Mitwirkung von Dr. Claudia Daiber die Briefberichte redigiert und digitalisiert, wodurch sie öffentlich zugänglich wurden.

Mit der Aufnahme der Drillingsberichte in die Projektpräsentation und Suche des PORTALS JÜDISCHE GESCHICHTE ONLINE wird ihre Verfügbarkeit vergrößert und damit auch die Möglichkeit ihrer Erforschung durch die internationale Forschungsgemeinschaft.

Falls Sie Fragen zu diesem Forschungsprojekt haben oder sich daran beteiligen möchten, können Sie gerne Kontakt mit uns aufnehmen (claudia.daiber@ru.nl).

Edition
Edition
Status
abgeschlossen
Sprache
Deutsch
Anbieter

Radboud Institute for Culture & History

Kooperations-Partner

Radboud-Universitätsbibliothek