Neben persönlichen Zeugnissen oder offiziellen Dokumenten sind es materielle Spuren die Hinweise auf die Vergangenheit erlauben. Dies können neben kleineren Objekten ebenso Gebäude (bzw. ihre baulichen Überreste), Plätze oder auch Straßen sein. In der jüdischen Geschichte (und Gegenwart) spielen dabei einige spezifisch jüdische Orte eine Rolle; in erster Linie zählen dazu diejenigen aus der religiösen Sphäre wie Synagogen, Klausinstitute oder Mikwen. Stiftsgebäude und Schulen verweisen auf den zentralen Bereich der Fürsorge und Bildung, Altenheime und Krankenhäuser auf gemeindeinterne Unterstützungsstrukturen. Während etwa Friedhöfe zu jederzeit benötigt werden, zeigen Sportstätten oder Hachscharot exemplarisch auf, wie sehr die Entstehung oder (Um-)Nutzung von Orten mit den jeweiligen gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen verwoben ist.
Dieser erste Fokus zu „jüdischen Orten“ soll gleichermaßen zu einer Spurensuche einladen wie auch zum Nachdenken darüber anregen, wodurch sich ein jüdischer Ort auszeichnet, ist es seine Nutzung, die Architektur oder die Zuschreibung von außen?